Hand aufs Herz: Wie intensiv habt ihr euch bisher mit der Thematik nachhaltige Mode, Fair Fashion oder den Produktionsbedingungen beschäftigt, unter denen unsere Kleidung hergestellt wird? Ich bin ehrlich und setze mich auch erst seit einigen Jahren damit auseinander. So bin ich noch weit davon entfernt, ein perfekter nachhaltiger Konsument zu sein. Doch ich habe die Problematik im Blick und verändere mein Verhalten im Kleinen.
Beispielsweise dadurch, dass ich u.a. bei lokalen Modelabels einkaufe. Damit ihr das ebenfalls tun könnt und Bescheid wisst, findet ihr eine (unvollständige, stetig wachsende) Übersicht in diesem Beitrag. Ein Teil 2 mit nachhaltigen Modegeschäften folgt.”
*Unbezahlte Werbung, da Nennung von Modelabels & Marken
Fotos: Hessisch4fashion, Annika List Fotografie & Film
100 Milliarden Kleidungsstücke pro Jahr
Wusstet ihr, dass weltweit jährlich über 100 Milliarden Kleidungsstücke produziert werden? Und ein Vielfaches davon im Müll landet? Die Gründer der Kampagne “Fashion Revolution”, eine bunte Truppe aus Unternehmen, Aktivisten und Modeproduzenten, möchten mit dem Fashion Revolution Day am 24. April genau darauf aufmerksam machen.
Und an den Einsturz des Fabrikkomplexes Rana Plaza in Bangladesch erinnern, der sich am 24.04.2013 ereignete. Das Unglück machte öffentlich, wie Arbeiterinnen und Arbeiter ohne Arbeitsschutz und zu Niedriglöhnen für bekannte Modeketten produzieren.
Mittlerweile findet in vielen Städten weltweit vom 22. bis zum 28. April die “Fashion Revolution Week” mit zahlreichen Aktionen zum Thema faire Mode statt. Menschen aus über 68 Ländern beteiligen sich mit Events, Workshops und einer weltweiten Selfie-Kampagne rund um die Frage: „Who made my clothes?“ daran. Ich finde den Impuls gut und die Richtung richtig, aber….
(M)eine Lösung: Mode von lokalen Labels
Als Modefan kommt man um Kleidung von Ketten wie Zara, Mango und Co. nur schwer herum, das ist Fakt.
Kate Schön von Hessisch4fashion
Um so beruhigender zu sehen, dass auch diese großen Labels umdenken (müssen), und den Druck der aus Gesellschaft ernst nehmen. Das reicht natürlich nicht, klar. Doch wenn sich jeder einzelne von uns mit der Problematik auseinandersetzt und bspw. bewusster shoppt, dann ist das ein Anfang, oder? So sehe ich das. Und greife so auch gerne auf Teile von Labels aus der Region zurück, die nicht weniger schick, stylisch und hochwertig sind. Viele produzieren lokal vor Ort bzw. in Deutschland oder unter fairen Bedingungen im Ausland, und legen ihre Produktionsketten offen. Plus: Man unterstützt den lokalen Handel und das Geschäftsleben vor Ort.
In meiner Umfrage auf Instagram habt ihr mir viele regionale und faire Modelabels genannt, die euch an dieser Stelle zusammenfasse. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit, Tipps sind jederzeit willkommen. Und ja, schaut auf jeden Fall bei dem ein oder anderen vorbei.
Frankfurt & Offenbach
ALMA FFM: Ein großer Teil der ALMA Produktpalette besteht aus fair hergestellter Mode, hochwertigen Basics und veredelnde Stücke stammen aus der zertifizierten Fair Wear Foundation.
Cocolores: Nachhaltige und schicke Businessmode, handmade in Frankfurt.
Nova Fernes: Lässige, unkomplizierte und sehr bequeme Mode für aktive Frauen, die keine Zeit haben, stundenlang das perfekte Outfit zu kombinieren.
Tsatsas: Taschen und Lederaccessoires aus Frankfurt.
Passepartout: Stylishe Frauenmode made in Offenbach.
EKN: Schuhmode aus dem Rhein-Main-Gebiet, produziert von portugiesischen Gerbern und Schuhmachern aus ökologischen Materialen und unter fairen Arbeitsbedingungen.
Frieda Sand: Nachhaltige Mode für Frauen.
Wildwild: Moderne Shirts, 10 Prozent der Gewinne und mindestens 1 Euro pro verkauftes T-Shirt werden an Tierschutzorganisationen gespendet.
Moskito: Stylische Streetwear made in Deutschland.
Frischbeutel: Taschen handmade in Hessen
Angela Miklas: Lieblingstaschen gefertigt von Traditionsmanufakturen in Offenbach am Main.
Early Taschen: Tolle Ledertaschen und Accessoires aus der Hessenhood
Alexandra Svendsen: Designertaschen, ökologisch nachhaltig und direkt aus Deutschland.
Herdentier: Vegane, handgefertigte Accessoires in Kleinserien und Unikaten.
Wiesbaden
Dirndl Diana Kolb: Maßgeschneiderte und individuelle Dirndlmode. Eigene Manufraktur in Taunusstein.
Anna Zeidler Wiesbaden: Moderne, authentische und maßgeschneiderte (Braut)-Mode mit dem besonderen „Etwas“.
True Woods: Bestickte Pullover, Shirts etc. die im Atelier in Wiesbaden entwickelt und gestaltet werden.
Chichino: Urbane Mode für Frauen und Männer mit hohem Anspruch an Kleidung und Nachhaltigkeit, mit besten Materialien vor Ort handgearbeitet.
Darmstadt
Pani Ewa: Schmuck und Accessoires handmade in Darmstadt.
Kassel
Sophia Schneider Esleben: Slow, smart, eco – nachhaltige Mode aus Kassel.
Klasse, Kate, ich habe mich bisher kaum mit NAchhaltigkeit beschäftigt (Schande über mich), und regionale Labels….ja, kenne ich gar nicht. Daher vielen Dank, dass du so viele Infos zusammengestellt hast, ich bin spontan total von Cocolores und Pani Ewa begeistert.
Viele Grüße!
Ich finde es gut und wichtig, dass du auf ieses (leider in den letzten Monaten in den Medien stark überstrapazierte) Thema aufmerksam machst. Es gibt so viele Alternativen zu den großen Modeketten, amn muss nur wissen, wo und wie. Euer Hessen scheint echt eine Menge an nachhaltigen Labels zu bieten zu haben, und mich hat besonders die Kasslerin Sophie begeistert.
Hoffe, es kommt noch ein teil mit den geschäften, in denen man die Sachen bekommt. Vor Ort zu kaufen finde ich nämlich auch wichtig, und würde von Bingen vielleicht sogar mal nach Hessen rüber fahren.
Gruß, Birgit
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, liebe Birgit. Nachhaltigkeit geht uns alle an, derzeit wird man mit diesme Thema jedoch regelrecht bombardiert.
Ich finde es klasse, dass ich dich mit meinem Guide inspirieren konnte, toll 🙂
Viele Grüße,
Kate